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Building Information Modelling
Building Information Modelling
"Methodik zur Planung, zur Ausführung und zum Betrieb von Bauwerken mit einem kollaborativen Ansatz auf Grundlage eines digitalen Bauwerks-Informations-Modell zur gemeinschaftlichen Nutzung."
( VDI 2552 Blatt 2 )
Der Begriff 'BIM' steht für 'building information modelling', also eine Gebäudemodellierung mit hinterlegten Bauwerksinformationen. Grundlage hierfür ist die Modellierung des Gebäudes in 3D. Hierin werden an alle Bauteile Informationen geknüpft, welche vor allem zur Planung und Errichtung, aber auch zum späteren Betrieb des Bauwerks relevant sind. Damit unterscheidet sich unsere Planungsmethode nach dem 'BIM Standard' von einer konventionellen 3D Planung ohne hinterlegte Bauteilinformationen.
Planungen nach BIM Standards erfolgen softwareübergreifend, sodass wir mit anderen Fachplanern im gleichen Gebäudemodell arbeiten können. Dadurch entsteht eine digitale Kopie des zu errichtenden Bauwerks. Vorteil einer solchen Planung ist zum Beispiel die tiefer greifende Abstimmung zwischen allen Planungsbeteiligten bei gleichzeitig kürzer werdenden Planungsschritten. Zusätzlich können in einem dreidimensionalen Gebäudemodell Fehlerquellen leichter erkannt und eliminiert werden. Außerdem können aus einem Modell verschiedene Plandarstellungen wie Grundrisse und Ansichten abgeleitet werden, ohne diese einzeln erstellen zu müssen.
Für die Tragwerksplanung eines Bauwerks erstellen wir zunächst ein architektonisches Gebäudemodell, oder erhalten dieses vom Architekten. In diesem Modell sind neben Informationen zu tragenden Bauteilen auch Informationen über weitere Elemente vorhanden. Diese sind für die statische Bearbeitung nicht notwendig. Andere Informationen, wie lastgebende Einwirkungen auf das Tragwerk, sind dagegen noch nicht definiert. Hierzu leiten wir aus dem architektonischen Modell ein Strukturmodell ab, welches es uns ermöglicht das Tragwerk des Bauwerks zu idealisieren und zu berechnen .
Diese Prozesse werden für den Bereich der Tragwerksplanung am Referenzprojekt 'Villa mit Außenpool aus Halbfertigteilen' genauer veranschaulicht. Hier erfolgte die komplette Planungsphase durch uns, die einzelnen Arbeitsabläufe blieben jedoch die gleichen:
Dreidimensionales Gebäudemodell mit hinterlegten Bauteilinformationen, wie z.B.: Bauteiltyp (Außenwand), Volumen (Massenermittlung zur Kalkulation), Baustoff (Stahlbeton C25/30), Funktion (tragend),...
Durch die dreidimensionale Modellierung des Gebäudes können an beliebigen Stellen Grundrisse, Schnitte und Ansichten erstellt werden. Änderungen die an einem Bauteil vorgenommen werden, aktualisieren sich automatisch in jeder Darstellung.
Dieses Modell wurde auf die tragenden Bauteile reduziert und kann mit entsprechender Software modifiziert werden (z.B. Modellierung von Belastungen und Lagerungen des Tragwerks).
Nachweis der Verformungen und Spannungen aller tragenden Bauteile der Tragwerksstruktur nach geltender Normung. In diesem Kerngebiet der Tragwerksplanung wird das gesamte vom Bauunternehmer zu erstellende Tragwerk definiert und nachgewiesen.
Die Modellierung und Berechnung des Strukturmodells wird in einer Dokumentation prüffähig zusammengefasst. So kann das Tragwerk auch für Unabhängige, zum Beispiel bei einem Umbau, schnell verstanden und umgeplant werden.
In der statischen Berechnung werden z.B. Abmessungen und Anschlüsse von tragenden Bauteilen ermittelt, sowie deren Baustoffe. Diese Informationen werden in das Gebäudemodell überführt und mit der Architekturplanung und anderen Fachbereichen abgeglichen. In weiteren Ansichten wird das berechnete Tragwerk dargestellt. Mit diesen Plänen errichtet das ausführende Bauunternehmen den Rohbau.
Als weiteres Ergebnis der statischen Berechnung wird die erforderliche Bewehrung (Stahlzulagen im Beton) ermittelt. Diese werden ebenfalls im Gebäudemodell eingepflegt, sodass das Modell aus statischer Sicht nun vollständig ist. Dieses wird dem Architekten und anderen Projektbeteiligten übergeben.
Nach der Einarbeitung der Bewehrungsangaben können durch die Erstellung von zusätzlichen Sichtdarstellungen alle Angaben für das ausführende Bauunternehmen in weiteren Plänen zusammengefasst werden.
Dadurch, dass jedem Bauteil parametrische Informationen (z.B. Baustoffe und Abmessungen) hinterlegt sind, können diese in Bauteillisten ausgewertet werden. So lassen sich auf einfache Art und Weise Mengenermittlungen für die Kalkulation und Angebotsphase erstellen.
Die komplette Dokumentation (Pläne und statische Berechnung) der von Ihnen beauftragten Planung wird nach deren Abschluss an Sie übergeben. Auf Wunsch stellen wir Ihnen ebenso das virtuelle Gebäudemodell als IFC Datei (offener Standard für BIM Modelle) zur Verfügung.